5 Dinge, die wir bei Remondis über Plastikmüll gelernt haben – und wie Sie das Wissen Zuhause anwenden können

Die Menge an Plastikabfällen nimmt dramatisch zu: Allein in Deutschland sind es inzwischen über sechs Millionen Tonnen jährlich! Während das Problem in den Köpfen vieler Menschen bereits präsent ist, wirft die zweckmäßige Entsorgung bei Firmen und Verbraucher*innen oftmals noch Fragen auf.  

Vor kurzem waren unser Geschäftsführer Stefan Lehmann, Frau Bücherl (Ökotrophologie), Herr Schmitz (Logistik) sowie Herr Baras (Lager) zu Gast bei unserem Partner Remondis. Remondis ist einer der weltweit größten Dienstleister für Recycling, Service und Wasser. Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsinitiative „LEHMANNs wird grüner“ besichtigte unser Team die Sortieranlage für den Bereich „gelber Sack“.  

In diesem Beitrag teilen wir die Antworten auf fünf Fragen, die uns bei Remondis beantwortet wurden!

1 | Warum sollten Verpackungen nicht ausgewaschen werden? 

Viele Verbraucher*innen spülen Dosen und Joghurtbecher aus, bevor sie diese entsorgen. Schließlich haben wir gelernt: Müll wird am besten sauber recycelt.  

Tatsächlich reicht es aber aus, die Verpackungen „löffelrein“ in den Müll zu schmeißen. Das bedeutet, dass Sie lediglich größere Rückstände auskratzen oder wegschütten sollten. Mehr muss nicht gemacht werden, denn der Müll wird auf der Deponie vor dem Recycling-Prozess gesäubert. Die Verpackungen vorab zu waschen, verschwendet nur unnötig Wasser und Waschmittel.

2 | Warum sollten alle Verpackungen so gut wie möglich getrennt werden? 

Obwohl beide Teile eines Joghurtbechers im gleichen Mülleimer landen, ist es hilfreich, den Behälter und den Deckel zu trennen. Der Deckel besteht nämlich meist aus Aluminium, während der Behälter aus Plastik ist.  

Vor allem der Umgang mit Aluminium ist bei der Müllentsorgung wichtig. Denn Aluminium verbraucht in der Produktion viel Energie und ist schwer abbaubar.  

Wieso sollte der Becher nun getrennt werden? Sind zwei verschiedene Materialien beim Entsorgungsprozess noch miteinander verbunden, kann das Sortiersystem diese nicht immer einwandfrei erkennen. So wird der Becher unter Umständen von der Maschine aussortiert und nicht recycelt. Das Gleiche gilt für Margarine, Hüttenkäse, Sahne und andere Produkte, die in Kunststoffverpackungen mit Aluminiumdeckel verkauft werden.  

Auch Joghurtbecher, die mit Karton beschichtet sind (anstatt einfach bedruckt), sollten getrennt und separat entsorgt werden. 

3 | Warum ist es schwierig, etwas Beschichtetes zu recyceln?

Es gibt Arten von Verpackungen, die auf den ersten Blick wie Papiermüll aussehen, aber mit Plastik überzogen sind. Da aber nur Papier, Pappe und Karton wirklich in die Altpapier-Tonne gehören, gilt: Nehmen Sie alles, das glänzt, genauer unter die Lupe!  

Beschichtetes Papier wird beispielsweise verwendet, um Getränkekartons herzustellen. Um eine falsche Entsorgung zu vermeiden, werfen viele das fragwürdige Papier einfach in den Restmüll. Restmülltonnen sind jedoch immer die schlechteste Entsorgungsmethode, denn hier wird der Müll einfach verbrannt und die Umwelt doppelt belastet. Energie wird verbraucht, die Luft verschmutzt und wiederverwendbare Ressourcen gehen verloren. 

Es empfiehlt sich, bereits beim Einkauf darauf zu achten, ob es vielleicht unbeschichtete Alternativen des Produkts gibt. Manchmal lässt sich die Folie auch vor der Entsorgung vom Papier abziehen. Die einzelnen Bestandteile werden dann wie oben beschrieben unterschiedlich entsorgt.

4 | Gehört nur Plastikmüll in den gelben Sack?

Als einfache Faustregel können Sie sich merken: Alle Verpackungen gehören in den gelben Sack. Dazu zählen neben Plastik auch Verpackungen aus Aluminium, Weißblech oder manche Verbundsmaterialien, wie Getränkekartons. Sie können recycelt werden und gehören somit in den gelben Sack. 

Zu beachten ist, dass Gegenstände, die keine Verpackung sind (wie z.B. Spielzeug, Zahnbürsten oder Kleiderbügel), in der Regel nicht in die gelbe Tonne kommen. Sie bestehen zwar ebenfalls aus Polyethylen (PE), werden jedoch anderweitig entsorgt. Am besten beim ortsgebundenen Wertstoffhof.  

Sie sind sich unsicher, in welche Tonne eine bestimmte Verpackung gehört? Sehen Sie nach, ob ein grüner Punkt aufgedruckt ist. Der grüne Punkt ist ein Siegel der DSD (Duales System Deutschland GmbH) und wird nur auf Verpackungen gedruckt, die für den gelben Sack geeignet sind.

5 | Was sind die Konsequenzen, wenn nicht richtig getrennt wird?

Leider landen viel zu oft Dinge in der Restmülltonne, die dort nicht hineingehören und eigentlich recycelt werden könnten. Das hat einen hohen Preis: Eine Tonne Müll zu verbrennen, kostet zwischen 100 und 400€. Darum zahlen private Haushalte auch Gebühren für die Restmülltonne. Je mehr Restmüll anfällt, desto mehr geeignete Tonnen müssen bereitgestellt werden. Diese Kosten werden an die Mieter*innen weitergegeben. 

Gepresster Kunststoff und Aluminium können im Gegensatz wieder verkauft werden. Allerdings nur, wenn sie ordnungsgemäß im gelben Sack landen.

Fazit

Am besten ist es, Plastikmüll so gut es geht, zu vermeiden. Ist das nicht möglich, hilft ein bewusster Umgang mit Müll und Recycling nicht nur der Umwelt, sondern spart Ihnen auch Geld (z.B. Kosten für Mülltonnen, langlebige Produkte statt Einmalverpackungen).  

Richtig getrennt, lassen viele Abfälle sich so aufbereiten oder reparieren, dass sie mehrmals verwendet werden können. Ein gutes Beispiel hierfür sind Mehrwegflaschen: Anders als Einwegflaschen werden sie nicht verbrannt oder recycelt, sondern gereinigt und wiederverwendet.

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