Nachhaltigkeit ist eines der dringlichsten Themen unserer Zeit. Dabei ist es so komplex, dass es selbst Erwachsenen oftmals schwerfällt, es wirklich zu verstehen. Umso wichtiger ist es, auch Kinder schon früh über die Bedeutung von Nachhaltigkeit aufzuklären.
Wie können Sie dabei am besten vorgehen? Tatsächlich gibt es zig Möglichkeiten, wie Sie Ihrem Kind Nachhaltigkeit und Umweltschutz näherbringen können. Für diesen Beitrag haben wir sieben Ideen herausgegriffen, wie Sie Ihr Kind im Alltag für Nachhaltigkeit sensibilisieren können.
Ihre Kinder werden sich kaum einen stundenlangen Vortrag über Nachhaltigkeit anhören. Aber im Alltag kommen viele Themen von selbst auf (oder können leicht angestoßen werden). Nutzen Sie diese Gelegenheiten, um über Nachhaltigkeit aufzuklären: Was steckt eigentlich in unseren Handys? Wieso ist es besser, mit dem Rad oder zu Fuß in die Kita/Schule zu gehen als mit dem Auto? Welche Aufgaben erfüllen Bienen und wieso sollten wir sie schützen?
Übrigens: Keine Sorge, wenn Sie die Antwort(en) auf die Frage(n) Ihrer Kinder nicht alle kennen. Schauen Sie einfach gemeinsam nach. So lernen die Kinder nebenbei, Informationen zu recherchieren und dass es okay ist, nicht alles zu wissen.
Mit Kindern zu kochen, kann sehr anstrengend sein! Aber es ist eine großartige Gelegenheit, um einen Bezug zur Herkunft und Verarbeitung von Lebensmittel herzustellen. Suchen Sie gemeinsam mit ihrem Kind ein vegetarisches oder veganes Rezept aus und kaufen Sie die Zutaten ein. Ein schöner Nebeneffekt: Kinder, die selbst schnippeln, im Kochtopf rühren und probieren dürfen, haben oft auch mehr Freude am Essen.
Wussten Sie übrigens, dass über 60% der Gerichte bei LEHMANNs schon seit einigen Jahren vegetarisch sind? Das ist Teil unserer Initiative „LEHMANNs wird grüner“, mit der wir uns für mehr Nachhaltigkeit einsetzen.
Nicht alle Lebensmittel müssen im Supermarkt gekauft werden. Gerade Obst und Gemüse können Sie im Garten oder im Hochbeet auf einer Terrasse/Balkon einfach selbst anbauen. Lassen Sie Ihr Kind mitentscheiden, welche Sorten Sie anbauen und übertragen Sie ihm (je nach Alter) die Verantwortung für regelmäßiges Gießen und Unkraut jäten. So bekommen Kinder ein gutes Gefühl für das Wachstum und die Pflege von Pflanzen und verstehen, welche Arbeit dahintersteckt! Sie werden schnell von selbst erkennen, wieso gute Lebensmittel nicht weggeschmissen werden sollten.
Bis zu 450 Jahre benötigt eine Kunststoffflasche, bis sie sich in Mikroplastikpartikel, also ganz kleine Plastikteile, zersetzt hat. Vollständig auflösen, wird sie sich wahrscheinlich nie! Das macht Plastikmüll zu einer der größten Herausforderungen für unsere Umwelt.
Nutzen Sie den nächsten Spaziergang mit Ihrem Kind darum für eine kleine Sammelaktion: Schnappen Sie sich einfach ein paar Handschuhe und Säcke und schon kann es losgehen. Ihr Kind wird erstaunt sein, wie viel Müll es in kurzer Zeit sammeln kann! Um die Motivation zu steigern, können Sie auch einen kleinen Wettbewerb daraus machen. Wer schafft es zuerst, einen Sack mit Müll zu füllen? Zudem gibt es viele organisierte Aufräumaktionen, z. B. zum World Cleanup Day.
Kaputte oder nicht mehr gebrauchte Gegenstände müssen nicht immer gleich im Müll landen. Beim sogenannten „Upcycling“ werden sie in neuer Form weiterverwertet. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, weil ein Neukauf vermieden wird, sondern auch ein toller Bastelspaß für Kinder! Es fördert ihre Kreativität und macht sie auf die großen Mengen an Müll aufmerksam.
Beim Upcycling entstehen beispielsweise neue Möbel aus Sperrmüll oder Plastikverpackungen werden zu Einkaufstüten umgenäht. Vielleicht finden Sie ja bei Ihrer Sammelaktion (Punkt 4) ein passendes Stück? Auch mit kleineren Upcycling-Projekten, wie der Umbau eines Milchkartons in einen Blumentopf, können Sie schon einen Teil zur Umweltschonung beitragen. Mehr über Recycling, Downcycling und Upcycling erfahren Sie in diesem Beitrag.
Bücher rund um Umweltschutz und Nachhaltigkeit gibt es viele! Achten Sie bei der Auswahl darauf, dass Umfang und Aufmachung gut zum Alter Ihres Kindes passen. Schließlich soll die Geschichte Spaß machen! Je älter Ihr Kind ist, desto mehr Text und komplexere Geschichten kann es verarbeiten. Das gleiche gilt auch für Filme: Viel Material für unterschiedliche Altersgruppen finden Sie zum Beispiel auf YouTube.
Das Umwelt Bundesamt stellt sogar ein kostenfreies Buch für Kinder zur Verfügung: In „PIWI und die Plastikpuppe“ macht der Pool-Reinigungsroboter PIWI (Pool-Intelligenter-Wasser-Inspektor) sich auf, um einen nahegelegenen Bach zu reinigen. Doch der Bach fließt in einen Fluss und der Fluss in das Meer – und überall findet er mehr Müll!
Es gibt viele Möglichkeiten, Ihr Kind für Nachhaltigkeit zu sensibilisieren – diese gehen noch weit über die Ideen im Beitrag hinaus. Am Ende ist eine Sache aber entscheidend: Seien Sie ein Vorbild! Wenn Sie von Ihrem Kinder verlangen zu Fuß in die Schule zu gehen, selbst aber 50 Meter zum Supermarkt fahren, werden Sie über kurz oder lang in Erklärungsnot kommen.
Andersrum wird Ihr Kind viele Facetten einer nachhaltigen Lebensweise ungefragt übernehmen, wenn Sie sie ihm tagtäglich vorleben. Denn insbesondere in Bezug auf Ernährung, Bewegung und den Umgang miteinander lernen Kinder vor allem durch Beobachten und Nachahmen der Eltern.