Was ist dran? Wir entlarven 3 Ernährungsmythen!

Heutzutage sind wir einer enormen Informationsflut ausgesetzt – vor allem, wenn es um das Thema Ernährung geht. Besonders bei Eltern führt dies schnell zu Verwirrung und Sorge. Denn eine ausgewogene Ernährung ist für das Wachstum und die Entwicklung ihrer Kinder essenziell. Doch wie finden Sie heraus, ob eine Information wahr ist oder es sich um einen Mythos handelt? In diesem Blogbeitrag stellen wir drei häufige Ernährungsmythen vor und decken die Wahrheit dahinter auf.

Mythos #1: „Zucker macht Kinder hyperaktiv!“

Einer der wohl bekanntesten Mythen ist die Annahme, dass Zucker Kinder hyperaktiv macht. Dieser Mythos hält sich trotz mangelnder wissenschaftlicher Beweise weiterhin hartnäckig. Jedoch zeigen zahlreiche Studien, dass es keinen Zusammenhang zwischen Zuckerkonsum und Hyperaktivität bei Kindern gibt. Zucker wird im Körper schnell zu Energie umgewandelt. Unmittelbar nach der Einnahme steigen die Konzentrationsfähigkeit, die Leistungsfähigkeit und das Glücksgefühl – die Wirkung hält jedoch nicht lange an. Der plötzliche Energieanstieg nach dem Konsum von zuckerhaltigen Lebensmitteln kann vorübergehend zu einem gesteigerten Aktivitätsniveau führen, das jedoch nicht mit Hyperaktivität gleichzusetzen ist. Sowohl für Kinder als auch für Erwachsene ist es wichtig, eine gute und ausgewogene Ernährung zu lernen und das Leben ohne überflüssigen Zucker zu genießen. Da Kinder sich stetig in der Entwicklung befinden und ihr Geschmackssinn sich besonders in den ersten Lebensjahren bildet, sind sie anfälliger für die Folgen von Zucker. Dazu zählen unter anderem Karies, Müdigkeit, Antriebs- und Energielosigkeit sowie Gewichtszunahme.

 

Mythos #2: „Kinder müssen täglich fünf Portionen Gemüse und Früchte essen!“

Ernährungsexperten empfehlen Kindern, täglich fünf Portionen Gemüse und Obst zu essen, um gesund zu bleiben. Die Idee hat ihren Ursprung zwar in guter Absicht, kann jedoch zu einer großen Herausforderung für Eltern werden. Insbesondere, wenn es um Gemüse und Obst geht, kann es bei Kindern anfangs zu Ablehnung kommen. Die tatsächlichen Ernährungsbedürfnisse variieren von Kind zu Kind. Daher ist es wichtiger, dauerhaft auf eine ausgewogene Ernährung zu achten, anstatt sich auf eine feste Anzahl von Portionen zu versteifen.

So begeistern Sie Ihr Kind für frisches Gemüse und Obst:

Kreative Darstellung: Verwandeln Sie gesundes Essen in bunte und lustige Gerichte, indem Sie das Gemüse und Obst in interessante Formen wie Sterne, Tiere oder Smileys schneiden und verschiedene Farben nutzen, um einen visuellen Reiz zu schaffen. Sehen Kinder bunte und lustig angerichtete Lebensmittel, neigen sie eher dazu, sie zu essen.

Gemeinsames Kochen und Anbauen: Bereiten Sie gemeinsam mit Ihrem Kind einfache Gerichte oder Snacks zu und lassen Sie es beim Waschen, Schneiden oder Zusammenstellen mithelfen. Noch interessanter für das Kind ist es, wenn Sie zusammen ein kleines Gemüse- oder Kräuterbeet anlegen. Ihr Kind wird sicher stolz auf das sein, was es selbst angebaut oder zubereitet hat und ist dann eher bereit, die Gerichte zu probieren.

 

Mythos #3: „Kohlenhydrate sind der Feind!“

Der Mythos, dass Kohlenhydrate der Feind einer gesunden Ernährung sind, hat in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit erregt – besonders im Kontext von Low-Carb-Diäten. Doch die Realität sieht anders aus: Tatsächlich sind Kohlenhydrate sowohl für Erwachsene als auch für heranwachsende Kinder eine der wichtigsten Energiequellen. Sie sind in einer breiten Palette von Lebensmitteln enthalten, angefangen bei Vollkornbrot oder Haferflocken bis hin zu Süßigkeiten und zuckerhaltigen Getränken.

Wichtig hierbei ist es, zwischen komplexen und einfachen Kohlenhydraten zu unterscheiden. Komplexe Kohlenhydrate wie Hülsenfrüchte, Kartoffeln oder Gemüse sind Sattmacher und geben über einen längeren Zeitraum kontinuierlich Energie frei. Einfache Kohlenhydrate, die z. B. in Süßigkeiten oder Weißmehl enthalten sind, liefern zwar schnelle Energie, führen jedoch auch zu raschen Blutzuckerschwankungen. Für eine gesunde Ernährung von Kindern ist ein ausgewogenes Verhältnis von Kohlenhydraten, Proteinen, Fetten, Vitaminen und Mineralstoffen entscheidend. Anstatt Kohlenhydrate zu verfeinden, sollten Eltern darauf achten, hochwertige Kohlenhydratquellen in den Speiseplan ihrer Kinder zu integrieren. Dieser sollte mindestens zu 50 Prozent aus Kohlenhydraten bestehen.

 

Weitere Quellen:

https://www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/lebensmittel/zucker-uebersicht/zucker

https://www.tk.de/techniker/magazin/ernaehrung/essen-und-wissen/richtige-ernaehrung-fuer-kinder-jugendliche-2005334

https://www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/naehrstoffe/kohlenhydrate-uebersicht/kohlenhydrate